Soziale Teilhabe für alle

Pressemitteilung: Demonstration „Soziale Teilhabe für alle“
am Dienstag, 19. Oktober ab 16 Uhr beim Willi-Bleicher-Haus (DGB  Zentrale)

„Soziale Teilhabe für alle!“ ist das Motto einer Demonstration am Dienstag, dem 19. Oktober, zu der die Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitslosenzentren (LAGALO) aufruft. Der Demo-Zug startet um 16 Uhr vor dem Gewerkschaftshaus des DGB in der Willi-Bleicher-Straße 20 und endet gegen 16:45 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Stuttgarter Schloßplatz.

„Faktisch ist es Grundsicherungsempfänger:innen bereits jetzt kaum möglich ein normales Leben mit sozialer und kultureller Teilhabe an der Gesellschaft zu führen. Dafür sind die aktuellen Regelsätze von beispielsweise 446 Euro für eine alleinstehende Person deutlich zu niedrig“, sagt Fabian Everding, Sozialberater beim Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V., der Teil des LAGALO-Bündnisses ist.

Angesichts der nun für 2022 beschlossenen Erhöhung der Regelsätze um drei Euro will LAGALO mit der Demo einen Appell an die sich gerade formierende Regierungskonstellation in Berlin richten: „Beim sozial-ökologischen Wandel dürfen die Grundsicherungsempfänger:innen nicht vergessen werden.“ Soziale Teilhabe für alle weiterlesen

Erwerbslosen-Tagung 2020 entfällt

Die Absage dürfte für die meisten wenig überraschend sein, mitteilen möchten wir es natürlich trotzdem: Die Erwerbslosen-Konferenz im Jahr 2020 muss Corona-bedingt leider entfallen. Die geplanten interaktiven Formate eignen sich auch wenig für eine Übertragung in den virtuellen Raum.

Dennoch soll das für 2020 in Bad Boll geplante Programm in angepasster Form stattfinden, weswegen die Erwerbslosen-Tagung 2020 auf 2022 verlegt wurde. Sie wird unter dem Titel „Ungleichheit und Zorn“ vom 4. bis 6. Juli 2022 in Bad Boll stattfinden.

Ungeachtet dessen findet voraussichtlich vom 28. bis 30. Juni 2021 die Erwerbslosen-Tagung in Bad Herrenalb statt. Das Programm hierfür steht noch nicht fest, allerdings dürften wir an zwei Themen kaum vorbeikommen: Der Landtagswahl in Baden-Württemberg sowie den Auswirkungen der Corona-Krise.

Bleiben Sie gesund, wir sehen uns!

 

Zur Erinnerung an Manfred Ruckh

Mit großer Betroffenheit haben wir die Nachricht vom Tod unseres geschätzten Kollegen Manfred Ruckh erfahren. Manfred war ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit, hat sich sowohl in der Erwerbslosenberatung vor Ort im Sindelfinger Arbeiterzentrum als auch beim Aufbau unseres landesweiten Netzwerkes LAGALO große Verdienste erworben. Obwohl selbst im unbezahlten Ehrenamt tätig, war die Zeit, die er für die Vielzahl seiner Aufgaben aufwendete, häufig höher als die manches Hauptamtlichen. Mit seinen Kontakten in die Politik war er wertvoller Informant und Unterstützer bei der Durchsetzung des Landesarbeitsmarktprogramms in Baden Württemberg. Nicht zuletzt ihm ist es mit seinem Engagement zu verdanken, dass die finanzielle Sicherung und Förderung der unabhängigen Arbeitslosenberatungszentren so nachhaltig gelingen konnte. Obwohl selbst seit vielen Jahren gesundheitlich angeschlagen, war er immer ansprechbar, sowohl für die Menschen in sozialer Not als auch für uns im Rahmen unseres Netzwerkes. Manfred wusste aus tiefer politischer und christlicher Überzeugung, wo er stand und für was und wen er sich einsetzte.

Wir werden das Bild von Manfred im ehrenden Andenken bewahren, werden uns erinnern an sein verschmitztes Lächeln und die fundierten Diskussionsbeiträge bei unseren Treffen. Seiner Familie, die sicher manchmal kritisch seinen unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwesen hinterfragte, sprechen wir unsere tiefe Anteilnahme aus. Gott behüte sie!

Für Lagalo:

Renate Zäckel, Sozialsekretärin beim KDA Baden / Koordinatorin LAGALO

Klaus-Peter Spohn-Logé, Sozialsekretär i.R. beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und lange Jahre Koordinator von LAGALO (Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitslosentreffs und zentren in Baden- Württemberg

Rückblick Erwerbslosentagung 2019: Teilhabe und Ausgrenzungsrisiken

In diesem Jahr beschäftigten sich annähernd 60 Teilnehmende mit Fragen der sozialen Teilhabe und der Gesundheitsförderung. Betroffene und VertreterInnen aus Politik, Forschung, Projekten und Initiativen berichteten über ihre Erfahrungen und tauschten sich über drei Tage Anfang Juli intensiv aus. Das Haus der evangelischen Kirche in Bad Herrenalb erwies sich wiederholt als hervorragende Örtlichkeit.

Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Solidarität sind Werte, die immer wieder ausgehandelt und konkret umgesetzt werden müssen. Dabei spielt Gesundheit eine wichtige Rolle, denn Ausgrenzungsrisiken entstehen in unserer Gesellschaft oft dann, wenn Krankheiten Einzug in Lebensläufe erhalten.

Nach der Begrüßung durch Renate Zäkel, KDA Baden informierte Ministerialrat Knut Bergmann aus dem Wirtschaftsministerium. Speziell die (Weiter-)Förderung der Arbeitslosenzentren stand im Fokus.

Prof. Dr. phil. habil. Martin Kronauer stellte in seinem anschließenden Vortrag die Konzepte des Bedingungslosen Grundeinkommens und des Rechts auf Arbeit gegenüber.

Im Anschluss ging Martin Tertelmann, Neue Arbeit gGmbH Stuttgart, in seinem Vortrag „Teilhabe aus Sicht von Betroffenen und sozialen Einrichtungen“ insbesondere auf das Zusammenspiel von Betroffenen und ExpertInnen ein. Hier sei es wichtig, dass in der Öffentlichkeit und im politischen Diskurs ein optimales Maß der Zusammenarbeit und gegenseitiger Unterstützung gefunden wird, um möglichst sprachfähig zu werden. Anschließend berichteten Mitwirkende der Zukunftswerkstatt über die aktuellen Entwicklungen in den Projekten „Recht auf Arbeit“, „Schulprojekt Solidaritätscheck“ und „Plenum für Menschen in unsicheren Lebenslagen“.

Am Abend gab es den eindrucksvollen Film „Pride“ zu sehen, in dem zwei ausgegrenzte Gruppen eine ungewöhnliche Allianz bilden. Und auch eine musikalische Gruppe mit vielen gitarrenbegleiteten Liedern genieß den schönen Sommerabend auf der Terrasse.

Am zweiten Morgen eröffnete Prof. Dr. med. Gerhard Trabert vom Verein „Armut und Gesundheit in Deutschland e. V.“ mit einem Referat über „Armut und Ihre Auswirkungen auf Gesundheit“. Ein Zusammenhang zwischen schlechten wirtschaftlichen Verhältnissen und schlechtem Gesundheitszustand ist bereits lange bekannt. Herr Trabert konnte den Zuhörern lebhafte Eindrücke seiner Auslandseinsätze und der Arbeit in Deutschland vermitteln. Zudem waren die sprachlichen Stigmatisierungen und Ausgrenzungen Thema.

Yalcin Kutlu, IMU Institut Stuttgart, lieferte in seinem Bericht „Ökonomisierung des Gesundheitswesens und die Folgen“ einen Vorgeschmack auf den Film „Der marktgerechte Patient“, der Teil eines Workshops am Nachmittag war und Auswirkungen der Krankenhaus-Reformen auf die Patienten und Beschäftigten dokumentiert. Mit Wut und Ärger vom Film noch im Bauch, tauschten sich die Teilnehmenden über Möglichkeiten der Intervention vor Ort aus.

Die Gruppe zum Thema „Versorgungsstrategien der kommunalen Gesundheitsförderung“ beschäftigte sich mit den Verhältnissen und den individuell als „gut“ oder „ungut“ empfundenen Orten, Quellen und Begebenheiten. Die Bereiche medizinische Versorgung auf dem Land, Kultur und Freizeit und der Ort Jobcenter wurden in Kleingruppen tiefgehender betrachtet. Einheitlich wurde ein Bündnis und enge Zusammenarbeit vieler Akteure als notwendig für positive Veränderungen festgestellt.

Der Workshop „Auswirkungen von Armut auf die Lebensführung und das Gesundheitsverhalten“ beschäftigte sich neben den Verhältnissen intensiver mit dem individuellen Verhalten und beleuchtete gelingende Bedingungen. Als Hinderungs- und Ausgrenzungsrisiken wurden hier vor allem die finanzielle Situation und der psychische Druck als Jobcenterkunde genannt. Solidarität wurde als sehr gesundheitsförderlich betrachtet.

„Auswirkungen von Armut im Alter“ war das Thema des vierten Workshops und beschäftigte sich ausführlich mit den spezifischen Fragestellungen und Problematiken. Genauso vielfältig waren die Forderungen, die die Teilnehmenden festgehalten haben.

Inhaltlich abgerundet wurde der Tag mit dem Film „Das Salz der Erde“.

Jendrik Scholz, DGB Baden-Württemberg erläuterte in seinem Input „Sozialer Arbeitsmarkt – Perspektiven des DGB“ die Positionen des Gewerkschaftsbundes, beispielsweise dem Ausbau des ALG-I. Er nannte die verschiedenen Aspekte und Bedenken hinsichtlich der neu gestalteten Paragraphen 16 e und i, wie beispielsweise die unzureichende Tarifbindung.

Vor der Auswertung und einer letzten Rückmelderunde wurde die Tagung mit einem Podiumsgespräch zum Thema „Neue Wege für mehr Teilhabe am Arbeitsmarkt“ abgeschlossen. Hierbei tauschten sich Beate Müller-Gemmeke, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Saskia Esken, MdB, SPD, Ralf Nuglisch, AG Arbeit, Der Paritätische Baden-Württemberg und Jendrik Scholz, DGB Baden-Württemberg aus. Es kam zu lebendigen Diskussionen auch mit dem Publikum. Die Tagesordnung ermöglichte also auch in diesem Jahr thematische und methodisch aktive Mitgestaltung.

Materialsammlung zur Schulung „Keiner geht allein zum Amt“

Vom 24. bis zum 26.10.2018 fand im Hohenwart Forum Pforzheim eine Schulung für ehrenamtliche Berater*innen und Beistande der Arbeitslosentreffs und -zentren in Baden-Württemberg statt. Sie stand unter dem Titel „Keiner geht allein zum Amt“, Referent*innen waren unsere Kolleg*innen Gabriele Wülfers & Werner Altmann.

Für die Teilnehmer*innen bieten wir hier die Seminar-Materialien zum Download an:

Wer nicht weiß wie man eine Zip-Datei entpackt, findet zum Beispiel hier eine Anleitung.

Zukunftswerkstatt Teilhabe am 26. September in Stuttgart

In einem der Workshops der diesjährigen Erwerbslosen-Tagung in Bad Herrenalb wurde zur Frage „Wie können wir gesellschaftliche Solidarität bewirken?“ gearbeitet.

Zu dieser Frage soll bei der “Zukunftswerkstatt Teilhabe“ – einer Initiative Erwerbsloser in Baden-Württemberg – weitergearbeitet werden. Und zwar am Dienstag, dem 26.09.2017, von 10:00 bis 17:30 Uhr im Kulturwerk S-Ost im Spiegelsaal, 70188 Stuttgart – Ost, Ostendstraße 106 A.

weitere Infos:

Wirtschaftsministerin besucht Arbeitslosenberatungszentrum in Reutlingen

Im Beratungszentrum der Arbeiterbildung e. V. in Reutlingen machte sich Ministerin Hoffmeister-Kraut am Montag, 14. August 2017 ein unmittelbares Bild von der Initiative vor Ort: „Mit der Förderung der Arbeitslosenberatungszentren bieten wir insbesondere langzeitarbeitslosen Menschen eine Anlaufstelle für unabhängige Beratung und Betreuung wie auch einen Ort zur Pflege sozialer Kontakte. Die Arbeit der Beratungszentren hat sich als wichtiger Baustein erwiesen, der zu einer Wiederannäherung und Integration an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt sowie zur sozialen Teilhabe beitragen kann.“

Landes-Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut bei der Arbeiterbildung e. V. in Reutlingen
Die unabhängigen Beratungsstellen nähmen eine wichtige moderierende Vermittlerrolle zwischen den erwerbslosen Menschen und den Sozialleistungsträgern wahr, um Langzeitarbeitslosen mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen neue Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu eröffnen, so die Ministerin. Als Vermittlungshemmnisse gelten Umstände wie etwa der berufliche Qualifizierungsstand, gesundheitliche Einschränkungen, mangelnde Sprachkenntnisse oder besondere familiäre Erfordernisse wie etwa bei Alleinerziehenden.

Medienberichte dazu: Wirtschaftsministerin besucht Arbeitslosenberatungszentrum in Reutlingen weiterlesen

Landesprogramm „Neue Chancen am Arbeitsmarkt“

Das Landesprogramm „Neue Chancen am Arbeitsmarkt“ sichert  die weitere Finanzierung der unabhängigen Erwerbslosenberatungszentren in Baden-Württemberg durch Zuschüsse des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Eine Auflistung der erneut vom Land geförderten Zentren findet sich hier: 600.000 Euro für Landesprogramm „Neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt“

Dazu gibt es auch eine Pressemitteilung der Landesregierung vom 16.5.2017.